Ausschreibung zum Thema "Ein bizarres Date" ... leider habe ich es zu spät eingesandt. *doh*

Ein bizarres Date mit dem Autor

Guten Tag, darf ich mich Ihnen vorstellen? Ich bin der Autor.

 

Lassen Sie mich kurz erklären, warum ich mich an Sie richte. Ja, genau, an Sie! Wenden Sie sich bitte nicht ab!

 

Es ist eine bedeutende Aufgabe an mich herangetragen worden. Eine Aufgabe, die Ihre Hilfe benötigt. Ich hoffe, Sie sehen es mir nach, wenn ich mich derart direkt und offen an Sie wende, aber ich bitte Sie, mich anzuhören: Es liegt an mir, eine Geschichte zu erschaffen, ein schriftstellerisches Werk, aber keinesfalls ein beliebiges, oh nein! Ich möge über ein bizarres Date schreiben. Ha! Was für ein kurioser Einfall, nicht wahr? Aber genau dies ist doch wohl meine Aufgabe: Als Autor, Schriftsteller und Poet. Wir erfinden kuriose Geschichten, verzweifelte Tragödien, beschwingte Komödien, konstruieren abenteuerliche Konflikte, erdenken bewegende Lebensläufe, ersinnen Parabeln und Fabeln, lassen ganze Leben, Charaktere, Figuren, Bösewichte und Helden entstehen, wir erbauen aus Worten und Sätzen feinsinnige Gebäude komprimierter Phantasie.

 

Entschuldigen Sie diesen Ausflug ins all zu Poetische. Das war ohne Fragen übertrieben und gänzlich unnötig.

Bitte legen Sie diese Seiten nicht irritiert zur Seite. Noch nicht.

 

Also ein Date soll es sein. Ein bizarres noch dazu.

Aber wo beginnen?

Wie entsteht aus dieser minimalen Idee eine ganze Geschichte?

Unbedarfte Menschen nehmen an, dass Schriftsteller ihre Texte im Rausche niederschreiben, von der Muse umgarnt, in wenigen Sekunden zu Papier gebracht. Aber nichts könnte weiter von der ernüchternden Wahrheit entfernt sein. Wir müssen arbeiten, wir müssen denken, planen. Wir sind Architekt und Baumeister zugleich.

Aber erschrecken Sie nicht! Ich bin durchaus vorbereitet. Ich habe bereits geplant und gedacht: Ein bizarres Date? Was ist ein Date? Was ist bizarr? Zwei Menschen treffen sich, lernen sich kennen und lieben oder hassen sich. Aber kann es so einfach bleiben? Darf es so einfach sein? Eine gewöhnliche Begegnung zweier Menschen? Wie banal. Wenn es bizarr, absonderlich oder auch nur seltsam sein sollte, müsste es nicht gerade ganz anders sein? Also entwarf ich Ideen und verwarf sie wieder. Was ist wirklich bizarr? Der allmächtige Gott trifft auf den abtrünnigen Teufel? Eine sterbende, melancholische Eintagsfliege auf eine gelangweilte, Jahrtausend Jahre alte Eiche? Der tapfere, stolze Napoleon auf einen heruntergekommenen, einsamen Eisverkäufer?

Nein, all das erschien mir nicht bizarr genug. Es ist zu normal. Unbefriedigend. Trivial. Langweilig. Große Kunst darf alles, nur nicht langweilen. (Diesen Satz dürfen Sie gerne zitieren.)

 

Ich gestehe, dass mich für einen Moment wütende Frustration überkam. Aber noch wollte ich nicht aufgeben. Ich habe gelernt, dass man zum Anfang zurückkehren muss, wenn man keinen Ausweg mehr sieht. Dort ist alles einfach. Aber was ist hier der Anfang? Ich selbst? Ja, ich selbst. Der Quell aller Geschichten, die ich schreibe. Wen würde ich treffen wollen? In meiner bescheidenen Einfachheit darf ich mir diese Frage doch sehr wohl stellen. Mit wem würde ich meine Gedanken teilen, Ideen austauschen wollen?

 

Und es ist in der Tat so bizarr wie simpel: Natürlich mit Ihnen, lieber Leser. Es ist so naheliegend. Dies ist unser Date. Ich hoffe, dieses Wort treibt Ihnen nicht schamvolle Röte ins Gesicht. Aber ich bitte Sie, mich zu verstehen, mein Ansinnen nicht als übergreifend oder unangebracht zu empfinden.

Ich will ganz offen zu Ihnen sein, ich habe nichts zu verbergen: Wir Autoren sind einsam. Allein. Wir sitzen in einem stillen Raum vor einer stummen, weißen Seite Papier. Und nach einer Seite folgt eine weitere. Und eine weitere. Aber da ist niemand sonst. Nur das Papier. Und der Raum. Wir sehen nicht, wenn ein Mensch unser Werk liest, das Buch in sein Herz schließt, wir hören nicht, wenn jemand über unsere Witze lacht, über unseren Dramen weint oder auch nur das Geschriebene gelangweilt zur Seite wirft.

 

Daher dieses Date.

Ich bin so froh, dass Sie noch immer daran teilhaben.

 

Sollte ein Date nicht aus einem Treffen zweier Menschen bestehen, ja ich möchte sagen Seelen, die etwas unzertrennbar verbindet - oder bald verbinden wird? Und welche Verbindung mag stärker und bedeutender sein als die zwischen einem Autor und seinem Leser? Und welche Verbindung so weit, so unbekannt und allein? Der Autor ist einsam, wenn er das Buch schreibt, der Leser ist einsam, wenn er es liest und doch sind sie verbunden durch jedes einzelne Wort - geschrieben und gelesen.

 

Verzeihen Sie bitte, wenn mich die Emotionen überwältigen. Ich bin mir bewusst, dass dies für den Beginn eines ersten Dates gänzlich unangemessen ist, dem doch der Austausch oberflächlicher Nettigkeiten vorbehalten sein sollte.

 

Also lassen Sie uns dem üblichen Prozedere eines Dates folgen, auch wenn es in dieser Form ohne Frage äußerst bizarr ist. Aber dies ist ja unsere Aufgabe.

Von Beginn an. Vielleicht hilft es, wenn wir uns gemeinsam einen Ort erdenken, an dem sich dieses Date zutragen könnte.

Oh nein, was für ein Unsinn, ja bizarrer Unsinn, um dieses Wort noch einmal zu nutzen. Wir sind getrennt. Durch Zeit und Raum. Ich kauere hier an meinem alten Schreibtisch. Aber wo befinden Sie sich in diesem Moment? Sehen Sie sich um: Sitzen Sie auf einem einsamen Stuhl? In einer überfüllten Straßenbahn? Halten Sie diese Seiten wie einen Schirm über sich, während Sie unbequem im Bett liegen, aber doch noch nicht schlafen wollen?

Ich weiß es nicht. Wie sollte ich es auch wissen?

 

Aber spielt es eine Rolle für unser Date?

Ich glaube kaum.

Und ganz sicher nicht bei diesem bizarren Date. Bizarr bedeutet anders, überraschend, ungedacht.

Ich weiß durchaus, dass ich es mit den Synonymen übertreibe. Eine lästige Angewohnheit.

 

Aber was ist es, was wirklich bedeutsam ist für ein Date? Wie würde es beginnen? Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken. Vielleicht kann uns der Ablauf einer gewöhnlichen Begegnung eine erste Richtung weisen? Wie sähe ich aus? Wie wäre ich gekleidet? Ich trüge sicher einen vornehmen Anzug, einen altmodischen Hut auf dem Kopf und hätte in Händen ein Präsent, vielleicht einen Strauß bunter Blumen, nicht zu groß und nicht zu klein, dem Anlass gerade angemessen.

Nein, wie dumm von mir, diese Überlegung ist vollkommen sinnlos, denn all dies ist für uns natürlich ebenso völlig ausgeschlossen.

Aber ist das es wirklich?

Ich könnte Ihnen einen symbolischen, einen poetischen Strauß überreichen, könnte Sie mit einem kurzen, romantischen Gedicht überraschen.

Jedoch muss ich gestehen, dass mir die große Lyrik nicht liegt, ich würde mich in holprigen Zweizeilern ergehen.

 

Der Rose anmutig Blüte, offen und rein,

Mag erhab‘nes Symbol unserer Begegnung sein.

 

Nein, nein, verzeihen Sie. Dies war unangemessen und Ihrer unwürdig. Aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Wir sollten diese Begrüßung anders beginnen. Klassisch. Einfach. Mit einer Vorstellung.

 

Dabei bin ich mir durchaus bewusst, dass bisher ausschließlich ich zu Wort gekommen bin und unser Gespräch eher die Züge eines selbstverliebten Monologs annimmt.

Daher sollte es nun an Ihnen sein, lieber Leser, etwas von sich zu berichten. Nur Mut, ich denke, das sprichwörtliche Eis ist bereits gebrochen.

Erzählen Sie ein wenig über sich.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun gut.

Ja, also …

Ich …

Ich fürchte, dies hätte uns beiden natürlich mehr als bewusst sein müssen.

Aber das soll uns keinesfalls daran hindern, unser Gespräch vorzuführen. Ha, so leicht lassen wir uns doch nicht von zeitlichen und lokalen Gesetzmäßigkeiten abhalten. Wie können wir diesem Problem begegnen?

 

Vielleicht obliegt es doch mir, das alleinige Wort in diesem Gespräch, unserem Date, vorzugeben und Ihnen verbleibt die Rolle des aufmerksamen Zuhörers. Eine Aufgabe, dies Sie bisher ganz wunderbar erfüllt haben.

 

Ich möchte ganz offen zu Ihnen sein, Sie haben dies ohne Frage verdient, da Sie bis hierhin geduldig meinen Worten und bisweilen alle zu blumigen Ausführungen gelauscht haben.

Ich bin nicht ohne Hintergedanken.

Bei diesem Date.

Es gibt Fragen, die mich umtreiben. Fragen, die nur Sie beantworten können. Sie, der Leser. Oder Leserin, es spielt keine Rolle. Sie werden sich wundern, warum ausgerechnet Sie – wo wir uns doch bisher nie begegnet sind und uns auch dieses Treffen zweifelsohne noch immer fremd zurücklassen wird.

 

Lassen Sie mich Ihnen zunächst doch von mir erzählen. Ich glaube, das ist nun nötig, damit Sie verstehen, was der Grund für all dies ist.

Mein Alter und Name spielen kaum eine Rolle. Wir sollten beide über solchen Oberflächlichkeiten stehen. Uns kann es nur um Tieferes gehen: Erlebnisse, Gedanken, Gefühle, die wir teilen oder eben auch nicht. Dies kann kein Date sein, in dem uns nichtige Äußerlichkeiten oder animalische Triebe leiten.

 

Ich schweife ab.

 

Ich muss kurz innehalten. Ich stelle fest, dass es mir ausgesprochen schwerfällt, meinen Lebensweg in Worte zu fassen, was mich all die Jahre berührt und auf meinen Weg als Autor geführt hat. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, zu der ich nicht geschrieben oder gedichtet hätte. Solange es mir meine Erinnerung erlaubt zurückzublicken, begleitet mich der Stift und das Papier, schon immer fühlte ich mich getrieben von dem Wunsch, Geschichten, Schicksale und Welten zu erschaffen. Ich muss gestehen, dass ich nicht einmal genau weiß, warum dies der Fall ist. Vielleicht weil ich Menschen, Ereignisse, ja Leben entstehen lasse, die es sonst nie gegeben hätte? Aus dem Nichts. Jede Frau, jeder Mann, jedes Kind, über das ich schreibe, war vor meinem Werk nicht existent, ich habe sie ins Sein befördert, ihnen den Lebenshauch eingegeben, ich bin ihr Schöpfer, ihr …

 

Entschuldigen Sie, ich fürchte, meine Gefühle gehen erneut mit mir durch und ich möchte Sie keinesfalls mit meinen poetischen Metaphern und dramatischen Begriffen ängstigen oder gar langweilen. Ich schätze, es ist auch bei einem bizarren Date kaum angebracht, direkt zu Beginn die Schubkarre tiefster Emotionen auszuschütten.

 

Noch so eine Metapher.

 

Lassen Sie mich nüchtern fortfahren: Ich erwähnte bereits, dass der Glanz eines schriftstellerischen Lebens kaum dem entspricht, wie man es als Laie oder eben gerade Leser, so wie Sie, wohl erwartet.

 

Ich habe viel geschrieben.

Seite um Seite.

Geschichte um Geschichte.

Buch um Buch.

 

Aber … ich …

Ihnen kann ich es anvertrauen. Wenn nicht Ihnen, wem dann?

Der Erfolg blieb aus.

Ja, es ist so bitter wie zynisch, aber jedes Leben, das ich erschuf, blieb unbemerkt und ungelesen.

 

Aber ein wahrer Künstler erschafft nicht des hohlen Ruhmes wegen, nicht wahr? Er erschafft für die Kunst an sich.

Diese Worte sagen sich leicht, wenn man doch Anteil hat an Lob oder auch nur einem Bruchstück flüchtiger Aufmerksamkeit.

Aber für mich wiegen sie schwer, so schwer, wenn jeder Satz aus meiner Feder doch nur für mich selbst und die Kunst niedergeschrieben ist.

 

Es ist bizarr.

Wie dieses Date.

Denn ich verstehe es nicht. Ich bin über allen Maßen vom tiefen Wert meiner Werke überzeugt. Aber warum wecken Sie bei Ihnen kein Interesse, warum lässt es Sie kalt, ja nicht einmal das, Sie lassen es liegen, nehmen es nicht zur Kenntnis, wenden sich anderen Dingen zu?

Ja, ich meine Sie!

Darum sind wir hier. Darum dieses Date. Denn ich muss verstehen, muss Sie verstehen, ja Sie, als Leser.

 

Was wünschen Sie?

 

Was wollen Sie lesen, erleben und in sich aufnehmen?

Sagen Sie es mir!

Ich bitte Sie!

Aus tiefster, verzweifelter Seele!

Was wollen Sie?

Nun?

Leichtes, schwieriges, lautes, leises, melancholisches, heiteres, brutales, romantisches?

Was ist es?

Verraten Sie es mir!

Sollen es endlose Sätze voller Millisekunden an erfühlten Gedanken sein? Beginnend mit etwas völlig Nichtigem, sagen wir, einem Stück Holz? Wollen Sie lesen, wie ich träge und verträumt auf eben dieses Stück Holz starre, dessen Fasern sich wie ein wirrer Fluss über das dunkle Brett schlängeln, wodurch meine Erinnerungen an den Falten im Gesicht einer längst verlorenen Liebe hängen und durch eine plötzlich in mir hinaufkriechende Furcht lang vergessener Kindheitstage mir der Schweiß wie eben dieser Fluss den Nacken entlangläuft, hinab, wie ein Wasserfall, den Dürre und Gleichgültigkeit haben vertrocknen lassen, so wie mein Begehr nach allem Menschlichen?

Oder vielleicht etwas leichteres, etwas das einfacher in die schlappen Hirnwindungen einzieht? Ist es das?

Ein wenig wörtliches Gerede, einfach und direkt, denn so kann man sich am ehesten bei blumiger Fernsehunterhaltung wähnen, nicht wahr?

„Oh nein!“, sagte der Leser.

„Ich glaube schon“, sagte der Autor und nickte wissend.

Der Leser trat erschrocken einen Schritt zurück, blanke Furcht stand in seinem Gesicht.

„Wie können Sie das wissen?“, fragte der Leser.

„Ich weiß alles!“ sagte der Autor und lächelte dünn.

„Sie haben mich enttarnt“, flüsterte der Leser und mit diesen Worten fiel er demütig auf die Knie.

So?

Ja?

Sagte er, sagte sie, fragte er, fragte sie, hin und her, das ist nicht schwer?

Oder vielleicht ist Ihnen dies zu abstrakt, nicht real genug, zu alt, zu gestrig, und Sie dürsten eher nach einer genausten Beschreibung gänzlich trivialer, alltäglicher Begebenheiten?

So möge ich Ihnen erzählen, wie ich an einem beliebigen Dienstag in meiner zugigen Küche gesessen habe, eine halbe Tasse lauwarmen Kaffee vor mir und draußen vor dem hohen Altbaufenster einem ungewöhnlich roten Eichhörnchen zusah, wie es verspielt über den sperrigen Gartenzaun sprang. Als es aus meinem Blickfeld verschwand, beförderte ich gähnend eine Scheibe Toast auf meinen grünen Keramikteller und bestrich sie mit der immer ein wenig zu süßen Konfitüre meiner lieben Tante Martha, bevor ich feststellte, dass meine rechte Socke ein Loch hatte und ich gedankenversunken die Zeitung von vor drei Tagen aufschlug.

Wollen Sie so etwas lesen?

Oder vielleicht einen blutigen, abartigen Krimi, damit Sie Ihre unterdrückte, voyeuristische Lust zu einer sonst ach so vehementen verurteilten Gewalt freien Lauf lassen können?

Oder vielleicht etwas Politisches, das Sie aber sowieso nicht verstehen, nur damit Sie vor Ihren Freunden prahlen können, dass Sie es gelesen haben? Wollen Sie das?

Oder vielleicht etwa ein trauriges, herzergreifendes Schicksal, nur damit Sie sich in Ihrem eigenen, farblosen Leben besser fühlen können. Ist es das?

Ich flehe Sie an: Sagen Sie es mir!

Ich muss es wissen!

 

WAS

WOLLEN

SIE ?

 

 

 

 

 

 

Auch Sie schweigen.

Natürlich.

 

Es erklärt sich niemand, niemals, von den ach so wichtigen Lesern und jetzt treffen wir uns hier, bei diesem, ha! Date! Aber auch von Ihnen höre ich nichts, natürlich nicht, warum sollten Sie sich auch Gedanken machen, Ihnen kann es doch egal sein, also warum treffen wir uns dann, Sie sitzen da vor diesem Text und können ihn jederzeit in den Müll werfen und keinen weiteren Gedanken an mich oder meine Worte verschwenden und sich einfach der nächsten billigen Ablenkung zuwenden, während ich hier an meinem Schreibtisch sitze, und von unserem Treffen ist nur die erneute Erkenntnis geblieben, dass der Autor seinen Leser nicht verstehen kann und der Leser seinen Autor nicht zu verstehen braucht.

Warum also treffen?

Warum ein Date?

Ein Bizarres Date?

Am Arsch!

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun gut.

 

 

Ich …

 

 

Ich sehe … also ich vermute, dass …

 

Ich … ich vermute, dass Sie annehmen, dies sei mehr als ein Schauspiel gewesen.

 

 

Ha ha, nein, natürlich nicht.

 

Ich hätte es womöglich ankündigen müssen.

Natürlich haben Sie nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, dass dies ein wahrer Ausbruch an Gefühlen war? Ein Ausbruch, der für ein Date, so bizarr es auch sein mag, vollkommen unangemessen, ja unverzeihlich wäre.

Als würde ich meinen Emotionen in einer so gänzlich unangebrachten Weise Ausdruck verleihen.

Niemals.

Aber das wussten Sie natürlich.

 

Ich neige bisweilen zur Schauspielerei und dort mitunter zu Übertreibungen. Sie müssen verzeihen.

Es war nur mein Anliegen, dieses Date so bizarr wie möglich zu gestalten.

Nur dies war mein Ansinnen, was auch sonst?

 

 

 

Dennoch fürchte ich, dass meine Zeit knapp bemessen ist und ich mich wieder meinen schriftstellerischen Werken widmen muss.

 

Ich …

 

Ich hoffe innigst, dass Sie an diesem Date ebenso viel Gefallen gefunden haben wie ich selbst, auch wenn es in der Tat bizarr war. Aber dies war ja von Beginn an unsere Aufgabe, nicht wahr?

 

Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen für Ihre Zeit und … vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder?

 

Oder sollte ich sagen: Lesen wir uns eines Tages wieder?

 

Ja, also, ich muss dann … mal los.

 

 

 

Auf Wiedersehen.

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